Systemische Therapie der Psoriasis (Quelle: u.a. S3-Leitlinie Psoriasis)

Fumarsäureester (Fumaderm®):
Die Behandlung mit Fumarsäureestern ist als effektive Induktionstherapie der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris bei Erwachsenen zu empfehlen.
Ihre Anwendung wird vor allem durch unerwünschte gastrointestinale Arzneimittelwirkungen eingeschränkt. Eine Kombination mit allen topischen Medikamenten zur Behandlung der Psoriasis vulgaris ist möglich und sinnvoll.
Wegen des günstigen Nutzen-Risiko-Profils vor allem bei Langzeittherapie gehören Fumarsäureester zur ersten Wahl systemischer Antipsoriatika.

Beispiel eines Patienten:(Bildquelle:Universitätshautklinik Düsseldorf, Prof. Dr. med. U. Hengge)
    

Phototherapie:
Phototherapien sind zur Initialtherapie bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis vulgaris mit flächigem Hautbefall zu empfehlen.
Die mögliche Strahlenbelastung ist bei der Auswahl der Bestrahlungsmodalität zu berücksichtigen. Gegenüber UVB ist bei PUVA-Therapie ein mögliches späteres Hautkrebsrisiko beschrieben.
Wegen der geringen Praktikabilität und der Assoziation langfristiger unerwünschter Wirkungen mit der kumulativen UV-Dosis eignen sich Phototherapien nicht für Langzeitbehandlungen.
Eine Kombination mit topischem Vitamin D3-Derivaten kann zur Verbesserung der Ansprechrate eingesetzt werden.
Eine Empfehlung für die gebräuchliche Kombination mit Dithranol und Kortikoiden basiert nur auf klinischer Erfahrung , nicht aber aufgrund der Studienlage.
Der Einsatz des Excimer Lasers sollte vor allem auf die gezielte Behandlung einzelner psoriatischer Plaques beschränkt werden.

Beispiel zur PUVA-Therapie: (Bildquelle:Universitätshautklinik Düsseldorf, Prof. Dr. med. U. Hengge)
puva_vor    puva_nach

Methotrexat (MTX):
MTX ist in der Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris effektiv; seine Anwendung ist durch die Gegenanzeigen und die Notwendigkeit der Beachtung von Anwendungshinweisen eingeschränkt.
MTX ist aufgrund seines langsamen Wirkungseintritts weniger zur Kurzzeitinduktion als zur Langzeittherapie zu empfehlen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von MTX ist über Jahrzehnte dokumentiert.

Cyclosporin:
Ciclosporin ist vor allem zur Induktionstherapie bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris Erwachsener zu empfehlen, die mit einer topischen Therapie und / oder Lichttherapie nicht ausreichend behandelt werden können. Hierbei weist es ein vertretbares Nutzen-Risiko-Verhältnis auf.
Ciclosporin kann auch für die Langzeittherapie geeigneter Patienten über einen Zeitraum von ein bis höchstens zwei Jahren eingesetzt werden, wobei eine zunehmende Toxizität z. Bsp. Nierenfunktion) und eine Abnahme der Wirksamkeit zu bedenken sind.
Eine Kombination mit topischen Präparaten zur Behandlung der Psoriasis vulgaris ist möglich und sinnvoll, zumal es Hinweise gibt, dass die Dosis von Ciclosporin bei gleichzeitiger Lokaltherapie mit Vitamin D3-Analoga oder Kortikoiden ohne Wirkungsverlust reduziert werden kann.

Retinoide:
Acitretin ist in niedriger Dosis für eine Monotherapie auf Grund mangelnder Wirksamkeit nicht zu empfehlen.
Die Anwendung der besser wirksamen höheren Dosierungen wird durch die in der Regel auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen eingeschränkt.
Streng kontraindiziert ist, Acitretin bei gebärfähigen Frauen mit Plaque-Psoriasis.

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